Automatische Online-Übersetzungsprogramme – geeignet für gute Übersetzungen?
Gibt man – noch ganz in Osterstimmung – den deutschen Satz
„Der Hase hat ganz lange Löffel.“ ein, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Übersetzung „The bunny has very long spoon.“ vorgeschlagen wird.
Wer auch nur ein kleines bisschen Englisch versteht, sieht hier auf den ersten Blick, dass mit Löffel im Deutschen in diesem Fall natürlich nicht spoon, der Teil des Bestecks, sondern die Ohren eines Hasen gemeint sind. Zudem sind Singular und Plural von Löffel in der deutschen Sprache formgleich, was ebenfalls nicht erkannt worden ist.
„The bunny has very long ears.“ ist in diesem Fall die richtige Übersetzung.
Ähnlich verhält es sich mit Sprichwörtern.
„Das brachte das Fass zum Überlaufen“ wird wörtlich mit „That brought the cask to overflow“ übersetzt – für einen englischen Muttersprachler nicht verständlich. Im Englischen wird nämlich nicht das fast volle Fass kurz vor dem Überlaufen als Sinnbild verwendet, sondern das Kamel, das mit dem letzten Strohhalm verzweifelt zusammenbricht. Ein englischer Muttersprachler würde diesen Satz daher in jedem Fall mit „That was the last straw that broke the camel´s back.” wiedergeben.
Wer also sichergehen möchte, dass er eine richtige und sinnvolle Übersetzung bekommt, hält sich von automatischen Übersetzungsprogrammen im Internet fern und vertraut sich wohl besser einem professionellen Übersetzer an.